Prof. Peter Weibel, Karlsruhe
Künstler, Ausstellungskurator und Kunst- und Medientheoretiker
Zur Person
1944 in Odessa geboren. Er studierte Literatur, Film, Mathematik, Medizin und Philosophie in Wien und Paris. Ehemaliger Leiter der Ars Electronica (Linz) und heutiger Leiter des Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe. Mehrere Professuren in Österreich, Kanada, USA und Deutschland. Zahlreiche Publikationen zur Kunst- und Medientheorie und Konstruktivismus. Peter Weibels künstlerisches Werk lässt sich mehrheitlich in Kategorien der Konzeptkunst, der Performance, des Experimentalfilms, der Videokunst, Computerkunst und allgemein der Medienkunst fassen.
Publikationen (Auswahl)
- Weibel, P. (2006): Time Slot. Geschichte und Zukunft der apparativen Wahrnehmung vom Phenakistiskop bis zum Quantenkino.
- Weibel, P. (2005): Making Thing Public. Atmospheres of Democracy.
- Weibel, P. (2004): Gamma und Amplitude. Medien und kunsttheoretische Schriften.
- Weibel, P. (2002): Iconoclash. Beyond the image wars in science, religion, and art.
- Weibel, P. (1990): Vom Verschwinden der Ferne. Telekommunikation und Kuns.
- Weibel, P. (1987): Die Beschleunigung der Bilder. In der Chronokratie.
- Weibel, P. (1984): Zur Geschichte und Ästhetik der digitalen Kunst. Supplementband der Ars Electronica.
- Weibel, P. (1973): Kritik der Kunst. Kunst der Kritik: es says & I say, Texte 1965-1973.
Im Netz
http://on1.zkm.de/zkm/stories/storyReader$964
Samstag, 19. Mai, Tea Time Lecture, 17:30-18:20
Wo wird die Fantasie ernährt? fragte Shakespeare. Die Neuro- und Kognitionswissenschaften der Gegenwart haben sich mit Hilfe digitaler Technologien dieser Frage erneut angenommen. Ihre Erkenntnisse erlauben einen neuen Blick auf die Entwicklung der Kunst, z.B. die abstrakte Kunst und die Op Art als Externalisierung internaler neuronaler Zustände. Von den optischen Täuschungen bis zur Entwicklung virtueller Umwelten bedient sich die Kunst einerseits Mechanismen der Wahrnehmung und andererseits neuer Technologien, welche diese kognitiven Wahrnehmungsmechanismen ausbeuten oder verstärken. So entsteht eine Neuro-Ästhetik, die uns einen neuen Ausblick auf die Zukunft der Künste erlaubt. Von der Visualisierung n-dimensionaler Quantenzustände bis zur Zunge, die sieht, eröffnet sich ein neuer Horizont der visuellen Künste.